Einmal quer durch die Cevennen

Dieses Jahr zum ersten Mal wirklich an die Schul-Osterferien gebunden, haben wir die zwei Wochen genutzt, um uns mal wieder in Frankreich auszutoben. Diesmal waren wir aber nicht alleine, sondern mit einigen anderen vom KC Wickede unterwegs.

Lizon, ein Reisebach

Schon fast traditionsgemäß musste natürlich wieder ein Reisebach her, der uns die laaaange Fahrt in den Süden Frankreichs versüßt. Meine Wahl fiel dabei auf die Lizon am Rande des Juras, die praktischerweise nicht weit von der Autobahn entfernt liegt.20160320-6

Warmes Wetter sorgt für gute Laune am Einstieg

Sie ist nur leichtes Wildwasser, gespickt mit kleinen Stüfchen. Dafür startet sie an ihrer Karstquelle direkt mit einem Knall: ein ca. 15 Meter hoher Doppelfall (evtl. fahrbar ;), bei unserem Wasserstand allerdings zu rumpelig).

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Traumhaft schön

Die Kulisse war trotzdem grandios, ebenso begeistert die total einsame Waldschlucht im weiteren Verlauf. Bei einem Pegel von 30 cm in Nans, hätten wir uns an den Stufen teilweise schon mehr Wasser gewünscht.

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Es geht durch eine einsame Waldschlucht

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Jakob macht zwischendurch ein Nickerchen

20160320-148Ab und zu begrenzen Felswände das Ufer

 

Eyrieux, von Stufen und (künstlichen) Rutschen

Nach unserem Reisebach fuhren wir dann am selben Tag noch weiter ins Tal des Eyrieux, dieser verläuft fast parallel nördlich zur Ardeche. Auf dem Eyrieux und den Nebenbächen wollten wir einige Tage paddeln. Als ersten Abschnitt wählten wir den Eyrieux ab der Staumauer aus (Flusskilometer 51). Von da an ging es fast schon Drop-and-Pool-mäßig runter. Nur dass es weniger Drops, sondern mehr schöne wuchtige Schwälle mit teils dicken Walzen und einigen immerhin kleineren Abfällen waren (WW III-IV).

20160321-67Super Trainingsmöglichkeiten…

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…kleine Abfälle…

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…und manchmal auch ein dickes Loch

Wir nutzten dieses tolle Wildwasser aus, um mit den schwächeren Fahrern Kehrwasserfahren oder auch das Vorfahren zu üben. Für die Kinder war der obere Eyrieux natürlich zu schwer. Daher wechselten Paul und ich uns ab. Desto weiter man runterfährt, desto leichter wird es. Zahlreiche Wehre folgen dafür (mit leider einigen längeren Staustücken). In jedes Wehr ist aber eine Bootsrutsche eingebaut, die jeweils den Spaßfaktor deutlich erhöhen.

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Spaß in den Bootsrutschen

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Die Kinder spielen fleißig am Ausstieg

Eyrieux, die Zweite: erst Wasser suchen, dann Wind verfluchen

20160322Frühstück in der Sonne

Nach dem supertollen, vorherigen Paddeltag, wollten wir nun unser Glück auf den schweren Nebenbächen versuchen. Doch die Gluyere und die Auzene hatten leider deutlich zu wenig Wasser. Da es nach der Wassersucherei schon etwas später geworden war, ging es auf den unteren Eyrieux, wo nun auch die Kinder auf ihre Kosten kommen sollten. Leider war es an dem Tag sehr, sehr windig, was uns die Tour etwas verleidete. Ansonsten war es landschaftlich sehr schön und paddeltechnisch teilweise sogar wilder, als wir vorher gedacht hätten. Beim Paddeln kamen wir auch an der Mündung der Dunière vorbei, die sogar ganz gut Wasser brachte und so stand das Ziel für den nächsten Tag schonmal fest.

20160322-6Ein besonders schönes Fleckchen am unteren Eyrieux

 

Dunière, viel Tragen und viel Höhenmeter

Absolutes Highlight der Dunière ist ein Traumwasserfall von 8 Metern Höhe, mit einer superleichten Anfahrt. Die Crux der Dunière sind dafür zwei superschwere Stellen oberhalb des Falls. In jedem Fall braucht es nicht viel Wasser, 1-2 Kubik, ansonsten werden die Stellen oberhalb des Falls schnell unfahrbar. Zitat aus dem französischen Flussführer: „If in doubt, put in below the waterfall.“ Naja, leichte Zweifel hatte ich, aber der steile Abstieg direkt zum Fall schien extrem anstrengend. Dann lieber hinpaddeln und gegebenenfalls umtragen. Und das taten wir dann auch, eine schweißtreibende Angelegenheit. Aber die Stellen, besonders die jeweiligen Ausgänge waren echt heftig, zudem konnte man nix absichern.

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Die erste schwere Stelle, es zieht extrem in die rechte Wand hinein

20160323-12Max und Nils beim scouten

Für die Schlepperei wurden wir dann am Fall belohnt, jeder fuhr ihn gleich mehrmals. Beim nächsten Mal würde ich im Zweifel dann doch erst am Fall einsteigen und die Zeit dort noch ausgiebiger nutzen.

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Der Fall in grandioser Kulisse

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Ein besonderes Erlebnis: Hinter dem Fall herfahren

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Alle superhappy

Nach dem Fall wartete dann noch eine kurze Umtrage auf uns, sowie ein kleiner Genußhüpfer zum Abschluss der Tour.

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Ein kleiner Hüpfer

Alles in allem ein faszinierender Bach: Granit-Paradise.

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Jakob hat einen besonderen Spielplatz am Ausstieg gefunden

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Ein schöner Schlafplatz mit Lagerfeuer

20160323-441Samuel sammelt Feuerholz

Lot, ein Wald- und Wiesenbach

Nachdem wir am Eyrieux alles abgegrast hatten, was bei unseren Wasserständen machbar war, fuhren wir weiter zur Oberen Loire. Da sah es allerdings ziemlich mau mit dem Wasser aus, genauer gesagt: es war viel, viel zu wenig. Kurzerhand ging es dann weiter zum Oberen Lot. Da es schon nach Mittag war, paddelten alle (außer mir un den Kindern) nur das leichte Stück bis nach Mende. Eher eine beschauliche Kleinflusstour.

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Eine gemütliche Kleinflusstour…

20160324-23…die durch einige Wehre aufgelockert wurde

Größter Zufall des Uralubs war, dass wir meine Eltern und ihre Urlaubsbegleitung am Lot trafen. Lustig, dass es uns gerade am selben Tag zum selben Fluss verschlagen hatte. Mein Vater war den schwierigen Teil des oberen Lots schon gefahren und schwärmte sehr davon, so dass wir beschlossen, ihn am nächsten Tag nochmal gemeinsam zu fahren.

Lot, erst unscheinbar, dann wunderbar

Das traumhafte Wetter vom Tag zuvor hatte sich ins Gegenteil gekehrt und so standen wir am Einstieg mit Nieselregen und 6 Grad Außentemperatur. Nur gut, dass die Paddelsachen am Tag zuvor genug Gelegenheit hatten zu trocknen. Der schwere Abschnitt des Oberen Lots fängt ganz unscheinbar an und mutet eher wie ein Kleinfluss aus dem Sauerland an. Ein Steilwehr läutet dann nach ca. 1 km das schwere Stück ein. Das Wehr kann man übrigens links gut durch einen Durchlass fahren, den aber nicht jeder aus unserer Gruppe traf ;P. Danach gräbt sich der Lot regelrecht in eine Granitschlucht ein. Zuerst geht es im Zickzack-Kurs zwischen den Felsen lang. Das Gefälle wird dabei immer höher und gipfelt dann in hohen Stufen und Grundgesteinsrutschen (bei unserem Wasserstand, 0,48 in Mende, WW IV-IV+).

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Anfahrt zur Kernstelle

20160325-94Runter gehts mit Autoboof

Einfach traumhaft, leider ist das Kernstück sehr kurz, nach meinem Geschmack hätte das noch länger so weiter gehen können. Im unteren Bereich folgt noch eine etwas schwerere Stelle, bevor der Lot dann wieder zum ruhigen Kleinfluss wird und am Ausstieg harmlos wie die Wenne daherplätschert, so als wäre nix gewesen.

Oberer Tarn, ein Knaller-Traumfluss der absoluten Superlative

Vom Oberen Lot ist man blitzschnell in Florac am Oberen Tarn, wo wir die nächsten Paddeltage verbringen wollten. Wasserstandstechnisch sah es am Tarnon und an der Mimente leider gar nicht gut aus, doch der obere Tarn sollte noch gehen. Wir wählten den Einstieg in dem kleinen Örtchen Pont de Montvert und waren nach nur wenigen Metern mitten im Geschehen. Die erste schwerere Stelle war mit einer kleinen Stufe in einer 90 Grad-Kurve gespickt, nachdem wir uns alle die Fahrtroute angeschaut hatten, kamen auch alle (mehr oder weniger gut runter). Die nächste schwere Stelle war mit der Gouffre des Meules zugleich eine der zwei Sechser-Stellen. Konkret gesagt, besteht die Stelle aus 3 kleineren Abfällen, wobei der letzte davon wieder in einem 90 Grad-Winkel ist und in eine lange und hohe Rutsche übergeht. Nach kurzer Inspektion beschlossen alle (bis auf Jana, die ganz umtrug), nur die letzte Rutsche mitzunehmen. Ein immernoch sehr lohnender Spaß.

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Nils hat ein gemütliches Plätzchen gefunden

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Erstmal alles anschauen

20160326-22Ab geht die Rutschfahrt

Die kurz darauf folgende „Trompete“ (die zweite Sechser-Stelle) umtrugen wir, eingeschüchtert durch ein gigantisches Mega-Loch am Ende der Felskanalrutsche, komplett. Danach reihte sich eine Stelle an die andere, wobei auch eine schöner als die andere war. Herausragend dabei zum Beispiel ein Felskanal mit vier verschiedenen Rutschen und Stufen.

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Rutschen…

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…Stufen…

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…und wieder Rutschen

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Einfach traumhaft

Oder eine Megarutsche, bei der man zuerst durch einen Bootsbreiten Schlitz muss (Dort trafen wir auf eine französische Gruppe, die den Tarn gut kannte und uns versicherte: „It’s just a big slide, just put your paddle up“. Und so befuhren wir die Rutsche ohne vorherige Besichtigung).

20160326-368Eine absolute Traumstelle

Insgesamt paddelten wir an dem Tag 10 km auf Wildwasser V, abgesehen von den beiden Sechser-Stellen muss man bei Niedrigwasser nur eine Stelle zwingend umtragen, alles andere ist dem eigenen Können überlassen. Anstatt in Pont de Montvert einzusteigen, kann man auch zwei Kilometer später einsteigen (dort führt wohl ein Weg zum Fluss), damit spart man sich die schwersten Stellen und die lohnenswerten kommen dann noch. Am Ende des Tages waren alle Paddler ganz schön geschlaucht, besonders die Jüngeren, die zuvor noch nie so schweres Wildwasser gefahren sind. Für mich ist der Obere Tarn zu einem meiner neuen Lieblingsbäche geworden, mit Rutschen und Stufen und das alles in einer wunderbaren Landschaft, so dass es dir Tage später noch alles im Kopf rumschwirrt.

Mittlerer Tarn, das „leichte“ Stück

Nachdem ich mich am Tag vorher ausgetobt hatte, war Paul, der ein bißchen sauer war, dass er auf den Oberen Tarn hatte verzichten müssen, mit dem Paddeln dran. Zudem herrschte Katerstimmung am nächsten Tag. Ein Großteil der Oberen Tarn-Bezwinger hatte einen ordentlichen Muskelkater von 10 Kilometern Wildwasser V. So kam es, dass nur vier Leute aufs Wasser gingen. Der mittlere Tarn ist zwar deutlich leichter als der obere Abschnitt, an einigen Stellen blitzte aber dennoch etwas von dessen Genialität auf. So gibt es auch hier einige Grundgesteinsrutschen und in der Klamm von Cocurès muss man schon die passenden Paddelschläge für eine saubere Befahrung setzen (WW IV/IV+). Die schweren Stellen können aber auch alle umtragen werden, so dass eine erfahrene Gruppe auch schwächere Fahrer mitnehmen kann.

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Basti fliegt

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Hier ist präzises Fahren gefragt

20160327-41Eine letzte schwere Stelle bevor es leichter wird

Nach dem Paddeln splittete sich unsere Gruppe auf, für einen Teil war der Urlaub zuende. Wir hingegen fuhren mit Max und Frodo weiter gen Süden, mitten durch ein Skigebiet zum Vis.

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Hier liegt noch ordentlich Schnee

20160327-97Unser Schlafplatz am Vis

Vis, glasklares Wasser und eine grandiose Schlucht

Am Vis, bedingt durch den Mittelmeereinfluss, sah die Vegetation schon ganz anders aus. An vielen Bäumen konnte man schon saftiges grün erkennen. Wir schliefen am Ausstieg (Flusskilometer 36) und am nächsten Morgen brachte ich gemeinsam mit den Kindern Max und Paul zum Einstieg am Cirque de Navacelles, dort durchbricht der Vis einen Felsriegel und stürzt 15 Meter in die Tiefe. Während Paul und Max aufs Wasser gingen, genoß ich mit den Kindern die Aussicht vom Rande der Schlucht auf ebenjene.

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Eine beeindruckende Schlucht

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Leider nur mit extremen Niedrigwasser

20160328-24Mit viel Wasser sicher ein toller Ritt

Der eigentliche Plan für den Tag war, dass Frodo und ich die Tour am Nachmittag wiederholen (mit den Kindern wäre die Schlucht zu schwer gewesen, WW III-III+ auf 15 Kilometern). Doch leider führte der Vis zu wenig Wasser, erst ein Wasserzuschuss an einem Kraftwerk 5 Kilometer vor Schluss sorgte für einen passenden Pegel. Wir disponierten also um und stiegen kurz vor dem Zuschuss ein und paddelten von da aus 15 km runter. Hier war der Vis immer noch sehr lohnenswert und vor allem wilder als ich dachte, da immer wieder wuchtige Stufen (so Tuffmäßig) auftauchten, bis WW III. Außerdem war das glasklare Wasser, das in den tiefen Bereichen dunkelblau schimmerte, unheimlich beeindruckend. Als Weiterfahrt nach der Schlucht oder als Alternative bei wenig Wasser ist der Unterlauf also sehr zu empfehlen.

20160328-25Eine sternenklare Nacht am Hérault

Hérault, ein Familienfluss plus einsame Schlucht

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Man kann aus allem einen Spielplatz machen, auch aus Bauschutt

20160329-6Max, die Kräuterhexe, sammelt frischen Rosmarin und Oregano, so wird die Campingküche verfeinert

Strahlender Sonnenschein empfing uns am nächsten Morgen und schnell wurde es sehr warm. Ideal also um endlich mal wieder mit den Kindern paddeln zu gehen. Unsere Wahl fiel auf den leichten Abschnitt des Hérault, hier sollte Samuel endlich mal wieder im Einer auf seine Kosten kommen. Ab der Pont de Bertrand ist der Hérault auch wirklich leicht. Samuel kam alles problemlos runter, die extra im Flussführer hervorgehobene S-Kurve (WW II) fanden wir ebensowenig wie die drei Quellen, an denen wir eigentlich Pause machen wollten. Das führte dann dazu, dass wir zwei Kilometer vor Schluss erst eine Pause einlegten, bereits im Rückstau des Wehres, welches kurz oberhalb unseres Ausstiegs lag. Insgesamt hat der Hérault sowieso viele Staustrecken, so dass man sich hinterher hauptsächlich an diese erinnert. Aber die Schlucht ist schön und die Straße weitab vom Fluss. Das einzige Wehr auf der Strecke ist mit einem tödlichen Rücklauf lebensgefährlich, besonders da das Kehrwasser unterhalb extrem in den Rücklauf reinzieht. Samuel musste daher mit seinem Bötchen seeeehr weiträumig umtragen, alles andere wäre zu gefährlich gewesen.

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Einer der wilderen Schwälle zu Beginn

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Samuel, der erprobte Sauerlandpaddler, weicht problemlos den Ästen aus

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Bei dem warmen Wetter kann man prima im Wasser spielen

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Samuel hat sichtlich Spaß

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Ein besonderes Fundstück

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Eine wunderbar, einsame Schlucht

Am Abend hatten wir dann noch ein Naturerlebnis der besonderen Art: ein Fuchs tauchte auf einmal aus dem Gebüsch auf. Er war ganz schön neugierig und wurde dann sehr aufdringlich, als er unseren Müll kapern wollte. Durch Krach ließ er sich nicht verscheuchen, erst als Frodo auf ihn zurannte und ihn wieder in die Büsche jagte, verkroch er sich wieder.

20160329-205Abendlicher Besuch

Hérault, Flachwasser mit Wildwasser

Nachdem wir uns am Tag zuvor viel Zeit für das leichte Stück gelassen hatten, ging es nun auf das schwere Teilstück, die Teufelsschlucht. Wobei am Anfang erstmal viel Flachwasserpaddeln über den Stausee anstand (wir fuhren direkt vom Schlafplatz aus los) und ein umständliches Umtragen an der Staumauer. Die Schlucht an sich hat auch viel Flachwasser zu bieten und eigentlich nur zwei (vllt. drei) herausragende Stellen. Zunächst einmal der Hufeisenfall, der zugleich den Anfang der eigentlichen Schlucht markiert. Hier fährt man entweder mittig (wobei man die passende Locke erwischen sollte) oder versucht möglichst weit nach rechts wegzukommen (wobei man hier besonders auf den Stein im Unterwasser aufpassen sollte).

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Max mit der mittigen Fahrtroute

20160330-30Frodo hält sich weiter rechts

Die danach folgende Stelle sollte auch unbedingt besichtigt werden: eine kleine Stufe, die durch einen Stein in der Mitte zwei Durchfahrten zulässt. Auf der rechten Seite war bei unserem Wasserstand ein dickes Loch, außerdem ist die Felswand auf der Seite auch ordentlich unterspült. Daher entschieden wir uns für den Chickenway auf der linken Seite, der problemlos ging.

20160330-69Der Chickenway

Beide Stellen können aber jeweils gut auf der linken Seite umtragen werden. Die nachfolgenden Stellen sind deutlich leichter und eine passende Route ist immer recht offensichtlich. Einzige Ausnahme bildet die letzte Stelle, ein unübersichtlicher Felssturz. Rechts gibt es dort einen Siphon, die ganz linke Durchfahrt ist aber frei und leicht zu fahren. Landschaftlich sind in der Teufelsschlucht vor allem die bizarren Felsformationen faszinierend anzuschauen, auch die zwischendurch in die Schlucht stürzenden Schleierfälle sind schön anzusehen.

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Fast die ganze Zeit ist es klammartig

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Die Schleierfälle

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Ein Frodo in einer Höhle

20160330-104Die Teufelsbrücke am Ausstieg

Damit jeder von uns Erwachsenen paddeln konnte, machten wir die Tour zweimal. Erst Frodo, Max und ich und dann nochmal Paul mit Frodo. Danach machten wir einen kurzen Abstecher zum Mittelmeer, wo es sehr windig und dadurch etwas frischer als im Hinterland war.

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Eher durchwachsenes Wetter am Meer

20160330-118Eine kleine Klettereinlage am Strand

Jaur, erst Wiesenbach, dann Wuchtbrumme

Am Orb trafen wir wieder auf meine Eltern und Sascha, diesmal aber planmäßig.

20160331-2Endlich ist der Opa wieder da

Da das Wetter nicht mehr so dolle war, beschlossen wir erstmal den Nebenbach des Orbs, den Jaur zu paddeln. Sabine passte netterweise auf die Kinder auf, so dass Paul und ich auch mal gemeinsam paddeln gehen konnten. Der Jaur ist zunächsteinmal mehr Kleinfluss als Wildbach, inklusiver kleiner Strauch- und Baumhindernisse. Der Wasserstand war auf den ersten Kilometern grenzwertig, aber noch so gerade ok. Kurz vor Schluss kommt dann eine satte Wasserzufuhr von der anderen Seite des Berges (Agout), was für einen schönen Wuchtwasserritt auf dem kleinen Bach führte.

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Bei dem malerischen Örtchen Olargues

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Paddeln durch den Busch

Nach dem Paddeln besichtigten wir noch die „Gorges d’Héric“, wo sich die Kinder dann kletternderweise austoben konnten.

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In der Gorges d’Héric

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Hier kann man super klettern

20160331-71Jakob probiert es auch mal

Orb, wuchtiges Wasser für kleine Paddler

Das Wetter hatte sich wieder gebessert, also konnten wir alle Mann den Orb in Angriff nehmen, mit Samuel im Einer. Als Aufpasser hatte er sich für diesen Tag Opa Andi auserkoren, so dass ich mit Jakob fuhr und Paul das Fotoboot machte. Wir stiegen nach der Jaurmündung ein, der wieder viel Wasser brachte. Dadurch wurden einige Stellen ganz schön wuchtig. Diese bestritt Samuel dann mit Andi im Päckchen, die meisten konnte er aber alleine sehr gut meistern und er versuchte immer, die höchsten Wellen zu erwischen (was Oma Sabine, die gerne kneift, sehr beeindruckte).

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Samuel informiert sich, was auf ihn zukommt

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Durch dicke Wellen geht es

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Das macht Spaß

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Auf der Kneiferroute…

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…Jakob freut sich trotzdem

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Opa Andi hat stets ein wachsames Auge auf seinen Enkel

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Oma Sabine

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Auch Päckchen fahren macht Spaß

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Hier muss ein dickes Loch umschifft werden…

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…das geht auch im Päckchen hervorragend

20160401-288Landschaftlich hat der Orb auch einiges zu bieten

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Pause

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Nochmal eine knifflige Stelle

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Am Ausstieg in Roquebrun

Zwischendurch legten wir wieder mal eine kleine Pause ein, ansonsten schaffte Samuel die 15 Kilometer lange Strecke problemlos. Es ist echt erstaunlich, wie gut das mittlerweile klappt. Nach dem Paddeln hatte er auch wieder seine typische Adrenalin-Aufgekratztheit, kein Wunder, war der Orb doch sein bisher schwerster Bach (WW II-II+).

Alagnon, der Rückreisebach

Der Urlaub neigte sich dem Ende entgegen, einen Tag hatten wir nur noch über. Die anderen wollten nochmal was schwereres paddeln, wir hingegen nochmal mit den Kindern, die dieses Mal oft aussetzen mussten. Also trennten sich am Orb unsere Wege. Als Rückreisebach hatten wir den Alagnon ausgewählt, einem leichten Fluss in einer offenen Schlucht mitten in der Auvergne. Leider war es dort etwas kälter, als die Wettervorhersage prophezeit hatte. So konnten wir, besonders die verfrorenen Kinder, die Landschaft nicht so recht genießen. Jakob half dafür so fleißig mit, wie den ganzen Urlaub nicht. Fünf bis sechs richtige Paddelschläge am Stück sind mittlerweile kein Problem mehr für ihn.

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Jakob hilft fleißig mit

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Am Chataeu Léoting

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Leichte Schwälle und einige Felswände bestimmen das Flussbild des Alagnon

20160402-27Bei Sonnenschein mit Sicherheit sehenswerter

Obwohl ich schon öfter in den Cevennen unterwegs war, habe ich diesmal wieder einige neue Flüsse, bzw. Abschnitte kennengelernt, die einfach nur superschön sind. Mit dem Eyrieux, Orb und Hérault sind auch die Kinder auf ihre Kosten gekommen. Wenn Paul jetzt nochmal die Möglichkeit bekommt, den oberen Tarn zu fahren, wären alle wirklich rundum zufrieden. Aber wir fahren da sicher wieder hin 😉

 

 

 

 

 

 

 

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