Im Schatten der Alme

Die Alme ist wohl vielen Paddlern in NRW ein Begriff, ist sie doch ein idealer Anfängerkleinfluss in einem schönen Tal. Ihr rechter Nebenfluss, die Altenau hingegen ist eher unbekannt. Dabei ist hier die Landschaft recht ähnlich, ebenso wie der Fluss.

Eine Befahrung lohnt sich, wenn der Alme Pegel über 75 cm anzeigt (die Altenau hat auch einen eigenen Pegel, 50 cm sind hier absolutes Minimum).

20160207-19Einstieg auf dem Sauerbach, kurz vor der Mündung (bei sehr viel Wasser kann man den Sauerbach auf 17 km ab Lichtenau fahren)

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Ab und zu gibt es auch mal Steilufer

Dieses Jahr waren ziemlich viele Baumhindernisse in der Altenau, wobei man die meisten (eigentlich alle bis auf eins) gut bewältigen kann. Eine gewisse Erfahrung mit Bäumen natürlich vorausgesetzt.

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Im Zickzack durchs Gestrüpp

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Dieser Baum war tricky, erst die Stufe hinab, dann unter dem glitschigen Stamm drunter her

20160207-153Training für die Bauchmukis (längere Boote sind hier übrigens von Vorteil)

Wer bisher nur wenig Erfahrung mit Bäumen hat, kann sich von den nächsten Bildern in Bezug auf eine passender Taktik inspirieren lassen. Wichtig ist: die Taktik muss zum eigenen Boot und den körperlichen Voraussetzungen passen.

20160207-118Wie gehts am besten drunter her?

Taktik 1.1: Mit Spielboot, flachem Heck oder wie hier „Tupperschüssel“ kann man den Limbo-Style machen. Einfach nach hinten legen, Baumberührung nicht notwendig. Bitte beachten: Kopf zur Seite (bei Helmen mit langem Schirm), sonst bleibt man hängen.

20160207-92Limbo Style

Taktik 1.2: Diese Taktik ist der Limbostyle mit Dickschiff. Hierbei hält man sich kurz am Hindernis fest und schiebt sich dann langsam drunter her. Gute Bootsbeherrschung ist hierbei eine wichtige Grundlage. Kommt man in der Strömung quer, kann man schnell drin liegen.

20160207-85Limbo mit Festhalten

Taktik 2: Funktioniert, wenn man mit dem Dickschiff unterwegs ist, aber sich nicht gut nach hinten legen, bzw. runterdrücken kann. Hierbei hält man sich am Baum selber, an einem da neben hängenden Ast oder am Ufer fest und drückt sich halb seitlich drunter her. Auch hier gilt: Achtung auf Oberwasser.

20160207-146Leicht seitlich wegdrücken, dann kann man tiefer runter

Taktik 3: Voraussetzung für diese Taktik: man sollte klein und schlank sein, das Cockpit des Bootes eher flacher. Dann muss man sich einfach nur nach vorne legen und hoffen, dass man klein genug ist ;). Diese Taktik ist besonders gut auch bei Gestrüpp, da dabei das Gesicht geschützt ist.

20160207-134Extra klein gehts drunter her (da ist sogar noch Luft nach oben)

Taktik 4: Teamarbeit. Besonders gut für schwächere Fahrer geeignet. Hierbei gibt ein zweiter Paddler von unten mit seiner Bootsspitze Hilfestellung. Der Baumbezwinger kann sich auf die Spitze legen und das Boot danach mit dem Hüftknick wieder aufrichten. Je nach Hindernis können auch zwei Paddler so gemeinsam drunter her, dafür einfach gegenseitig aufs Boot legen.

20160207-107Mit Hilfestellung

Soviel zur taktischen Komponente. Neben den Baumhindernissen ist die Altenau mittlerweile auf einigen Strecken renaturiert, was für ein bisschen Auflockerung der Fahrt sorgte.

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Hier hat sich die Altenau einen neuen Weg gesucht

20160207-192Hin und her gekurve im renaturierten Teil

Kurz vor der Mündung (und dem Ausstieg) wartete noch eine kleine Herausforderung auf uns. Das Schottwehr, was man sonst immer umtragen musste, war ein Stück hochgezogen, so dass man drunter her konnte. Hierbei zeigte sich übrigens, dass hier nicht alle oben genannten Taktiken zielführend waren. Je nach Wasserdruck, der hier hoch war, muss man seine Taktik anpassen. Es gilt: desto höher der Wasserdruck, desto besser ist es, das Hindernis nicht zu berühren. Sonst gehts so aus:

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Bei hohem Druck kriegt man schnell Oberwasser…

20160207-212…und liegt drin

Fahrtstrecke: Brücke Atteln-Ebbinghausen (auf dem Sauerbach) – Mündung in die Alme in Nordborchen  16,5 km

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