Um Kinder für das Paddeln zu motivieren, muss man sich was einfallen lassen um sie zu begeistern. Bei Samuel hat das damals wunderbar mit einem eigenen kleinen Paddel funktioniert. Er war mächtig stolz es ständig festzuhalten, wie die Großen, auch wenn er die Paddelschläge nur imitiert hat.
Leider ist das Paddel während Cousin Jonas es hatte bei einem Unfall kaputt gegangen. Daher musste ich für Jakob ein neues Paddel basteln. Hier die Anleitung.
Material:
- Rundholzstab 16 mm Durchmesser; 1 m Länge
- Pappelsperrholz 6 mm
- 6 Schrauben 2×12 mm
- Holzleim
- Lack
- Schrumpfschlauch (optional)
- Pappe
- Malerkrepp
Werkzeug:
- Stichsäge oder Laubsäge
- Akkubohrer/-schrauber
- Schleifpapier
- Heißluftfön (für den Schrumpfschlauch)
Zunächst einmal malt man die Umrisse des Paddelblatts auf die Pappe. Dafür kann man Bilder von Paddeln aus Katalogen oder Zeitschriften als Vorlage nehmen. Als grobe Angabe für die Größe: das Blatt ist ca. 28 cm x 14 cm.
Dann überträgt man das Blatt auf das Sperrholz und sägt es aus. Mit der Stichsäge geht das ziemlich fix, wer keine hat, kann das auch mit einer Laubsäge machen.
Die fertigen Blätter. Die kleinen Stümpfe, die unten abstehen dienen dafür, das Blatt nachher besser am Schaft zu befestigen. Mit Schleifpapier die Kanten abschmirgeln. Desto runder man die Kanten macht, desto „echter“ sieht das Paddel später aus.
Der nächste Schritt ist etwas tricky. Am Rundholzstab muss die Dicke des Paddels ausgesägt werden, auf einer Länge, die etwa halb so lang ist wie das Paddelblatt. Am besten erledigt man das zu Zweit (einer hält das Paddel, der andere sägt). Dies erst nur auf einer Seite machen.
Nun passt das Blatt perfekt auf den Schaft
Bevor man die zweite Seite macht, muss man noch die richtige Drehung anzeichnen. Dafür hält man den Stab auf einem anderen Paddel mit der gewünschten Drehung fest und zeichnet dann an.
Damit das Paddel richtig stabil wird, wird das Blatt an den Schaft geschraubt. Dafür erst die Löcher anzeichnen (2-3 pro Blatt)…
… dann die Löcher für die Schrauben vorbohren.
Für Extra-Halt noch etwas Leim auf den Schaft geben und das Blatt mit den Schrauben befestigen. Wer Schrumpfschlauch auf die Übergänge zwischen Blatt und Schaft machen möchte, muss den Schlauch vorher über den Schaft ziehen.
So sieht das Paddel zusammengebaut aus. Noch ist der Schrumpfschlauch nicht fest, da das Paddel noch bunt wird.
Damit das Paddel im Wasser nicht aufquilt, wird es noch lackiert. Wie bei einem „großen“ Paddel, habe ich den Schaft schwarz gemacht. Die Blätter habe ich mit Malerkrepp abgeklebt, da diese bunt werden sollen.
Ein kleiner Test zwischendurch. Das Paddel liegt gut in der Hand. Wenn die Blätter auch lackiert sind, wird der Schrumpfschlauch mit dem Heißluftfön auf dem Übergang befestigt.
Nun kann es mit dem fertigen Paddel aufs Wasser gehen.
Jakobs Testurteil: Liegt super in der Hand, man kann damit toll im Wasser herumspielen. Optimaler Halt auch während man schläft 😉
Samuel hatte übrigens ein blaues Paddel mit grünen und orangenen Blumen. Die hatte ich erst mit Acrylfarbe gemalt und dann mit Klarlack darüber lackiert.
Samuels wildeste Tour mit seinem kleinen Paddel auf der Oberen Isar.
Wow tolle Idee! Hab zwar keine Kinder, aber funktioniert das auch mit Maennern? Spass beiseite, die Idee behalte ich mit Sicherheit im hinterkopf!
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