Dank der heftigen Regenfälle der letzten Woche, hatten wir im Sauerland Wasser satt. Daher machten wir uns auf den Weg ins obere Lennetal, um dort die Veischede und den Hundembach zu fahren. Für Jakob und Samuel hatten wir keinen Babysitter, also machten wir aus der ganzen Sache einen Familienausflug und wechselten uns beim paddeln ab.
Schneefall am Einstieg der Veischede
Zuerst stieg Paul auf der Veischede ins Boot. Am Anfang ist sie ein schmaler Graben mit typischen Baumhindernissen und einigen Drähten.
Die ersten Meter auf der Veischede (Foto von Samuel)
Die Veischede verläuft immer in Straßennähe, so dass man sich schon bei der Hinfahrt einen guten Eindruck vom Fluss verschaffen kann.
…dichtes Schneegestöber
In Bilstein wartet dann das Highlight der Veischede: echtes Wildwasser! Am besten wirft man vor der Befahrung des Katarakts einen Blick in den Fluss, denn quer liegende Bäume können hier echt zum Verhängnis werden.
Erst geht es über eine schräge Rutsche hinab
Und dann verschwindet die Veischede hinter der Kurve über einen kleinen Abfall
Nach dem Katarakt wird die Veischede leichter. Hier können dann auch weniger geübte Fahrer einsteigen.
Kurz vor der Mündung kommt noch ein Wehr, dass man dieses Mal erst übers Schott rutschen musste
Dann hatte man freie Fahrt hinab
Immer wieder Schneegestöber
Samuel schaut immer wieder gerne zu, wie die Paddler den Fluss hinunterkommen. Auch diesmal stieg er mit mir aufs Wehr, um den besten Ausblick zu haben.
In der Kälte den Paddlern zuschauen
Ganz spurlos war die Befahrung der Veischede an Paul nicht vorbeigegangen. Er war an einem anderen Schott an einem Nagel hängengeblieben und hat sich dabei die Paddeljacke aufgeschlitzt. Zum Glück war es nur die „Überziehjacke“ (-> alte Paddeljacke über der eigentlichen Trockenjacke).
Die Risiken einer Kleinflussbefahrung
Nach der Veischede ging es dann also zum Hundembach, der nur wenige Kilometer oberhalb in die Lenne mündet. Endlich war ich dann mit Paddeln dran. Bei dem Pegel, den wir hatten (ca. 65 cm in Herrntrop), ist der Hundembach noch ein Stück schwieriger als die Veischede. Er hat zwar keinen Katarakt, aber dafür kontinuierliches Gefälle. Auf den ersten vier Kilometern geht es 60 Höhenmeter hinab, gepaart mit Baumhindernissen, niedrigen Stegen und einigen Drähten eine ganz schöne Herausforderung. Man hat also ständig was zu tun, so dass es auch bei niedrigen Temperaturen nicht kalt wird.
Am Einstieg in Heinsberg
Ein Drahthindernis im Oberlauf
Limbo an den niedrigen Stegen
Zwei Stege waren übrigens noch niedriger als dieser
Samuel beobachtet mal wieder aus nächster Nähe
Der Älteste und der jüngste der Shuttle-Crew
Immer wieder Wellen und schnelle Strömung
Ab Albaum wird der Fluss breiter und einfacher (aber trotzdem eher nicht für Kleinflussanfänger). Es lauern jedoch weiterhin einge Hindernisse auf den Paddler.
Ein Baum, quer überm Bach muss „überflogen“ werden.
Nach der Mündung des Hundembachs in Altenhundem, fahren wir noch ein kurzes Stück auf der Lenne. In den letzten Jahren wurde hier ein Schrägwehr zurückgebaut und die folgende Strecke renaturiert. Am Schulzentrum in Meggen endet unsere Tour dann. Am rechten Ufer kann man gut aussteigen, dort ist auch ein riesiger Parkplatz.
Die Veischede und der Hundembach sind beide Kleinflüsse, die, abgesehen vom Veischede-Katarakt, nicht als Wildwasser eingestuft werden. Trotzdem bedarf es einiger Erfahrung und vor allem technischen Könnens, um gut herunterzukommen. Besonders schnelle Reaktion und präzises Fahren ist gefragt, außerdem sollte man Kehrwasser auch gut rückwärts paddelnd ansteuern können.
Fahrtstrecken:
Veischede: Oberveischede – Mündung 15 km (Bezugspegel Lenne/Kickenbach: 120 cm -> mehr ist besser, wir hatten über 200 cm)
Hundembach/Lenne: Heinsberg – Schulzentrum Meggen 18 km (Mindestpegel: Herrntrop 50 cm)