Silvester
Traditionell gehen wir jedes Jahr zu Silvester mit dem KC Wickede paddeln. Dieses Jahr waren wir wegen oder trotz des schlechten Wetters zu siebt unterwegs. Fallende Wasserstände limitierten die Auswahl an Flüssen, aber der mittlere Abschnitt der Lenne hatte immer noch einen guten Pegel. Die Lenne ist hier schon relativ breit und kein wirklicher Kleinfluss mehr. Wir starten gegenüber dem Kraftwerk vom Elverlingen. Es folgen erst einige Schwälle, bevor ein kurzer Stau das erste Wehr ankündigt. Früher konnte man es ohne Probleme auf der linken Seite fahren, doch es wurde vor einiger Zeit erneuert. Jetzt ist das eigentliche Wehr unfahrbar. Alternativ kann man die Fischtreppe befahren oder unterm Schott am rechten Ufer herfahren und umtragen.
Die Fischtreppe ist nur für Kurzboote geeignet, für längere wirds eng.
Landschaftlich gesehen ist die mittlere Lenne recht zwiegespalten. Die bewaldeten Hügel mit einigen Felswänden erzeugen ein schönes Bild. Allerdings gibt es auch viele, heruntergekommene Industriebauten, die sehr unschön anzuschauen sind.
Typischer Industriebau an der Lenne
Da es an Silvester ziemlich trüb war, konnten wir auch nicht weit sehen und so war die Burg Altena bloß ein wager Schatten im Nebel, der hoch über der Lenne thront. In Altena selber folgt das zweite Wehr. Je nach Wasserstand kann es durchaus rückläufig sein und man muss schauen ob es besser links oder rechts zu fahren ist. Wir sind rechts gefahren, was ohne Probleme ging.
Vor der Befahrung besser genau überlegen, wo man fährt
Am dritten Wehr teilt sich die Lenne, wir nehmen den linken Arm. Ganz rechts geht es über einen kleinen Schwall hinab, während der restliche Teil über eine Stufe fließt. Wohin der rechte Arm der Lenne führt weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich nehme mal an, er führt zu einem Kraftwerk. Kurz hinter der Brücke in Nachrodt erreichen wir unseren Ausstieg auf der rechten Seite.
Auch typisch im Lennetal- bewaldete Hügel
Fahrtstrecke: Kraftwerk Elverlingsen – Nachrodt 16 km (Mindestpegel: 70 cm Pegel Altena)
Neujahr
Im neuen Jahr direkt mal was neues paddeln. Am Rande von Dortmund fließt der Körnebach entlang. Meine Großeltern waren ihn schon mal gefahren und ich hatte ihn schon länger auf meiner Liste, aber er hatte nie genug Wasser. Nun war es aber so weit und ich mobilisierte meine Eltern und Großeltern für eine Tour.
Der Einstieg des Körnebachs befindet sich an der Haltestelle Dortmund-Scharnhorst. Hierbei sollte man sich nicht von dem Ambiente der Unterführung durch die man zum Einstieg gelangt, noch von der Beschilderung abschrecken lassen.
Gewöhnungsbedürftig: Die Unterführung am Einstieg
Warnschilder vor dem ca. 50 cm tiefen Bach
Nach dem Start folgen ca. fünfhundert Meter, die sehr unschön begradigt sind und von Betonmauern begrenzt werden.
Nicht abschrecken lassen, es wird besser
Doch dann treten die Mauern zurück und der Fluss ist streckenweise renaturiert. Die Strömung ist nur mäßig, ab und zu lockern Schwällchen die Fahrt auf. Der Körnebach ist also eher ein kleiner Wanderfluss.
Ab Dortmund Kurl ist der Körnebach komplett renaturiert, dieser Abschnitt hat uns allen auch am besten gefallen. Immer wieder taucht er in kleine Wäldchen ein, die Fahrt ist einsam.
Zu unserer Überraschung ist der kleine Fluss ziemlich fischreich (auch wenn sie eben so klein sind wie der Bach). Außer den Fischen sehen wir Eisvögel, einen Raubvogel, diverse Enten und einige Rehe. Sehr schöne Naturerlebnisse.
Unter einer schönen Eisenbahnbrücke her
Wir fahren auf dem Körnebach bis zu seiner Mündung in die Seseke bei Kamen. Dort kann man noch die „Pixel-Röhre“ bewundern, ein Kunstwerk, dass daran erinnern soll, dass die Abwässer, die früher über den Körnebach und die Seseke abgeleitet wurden nun unterirdisch durch Röhren fließen.
Erweiterung des Kunstwerks: Paddler in Pixel-Röhre
Unsere Autos haben wir am rechten Ufer vor der Mündung an einer Fußgängerbrücke abgestellt. Bei ausreichend Wasser kann man sicher noch ein Stück auf der Seseke weiterpaddeln.
Im Hintergrund ein Förderturm, man ist noch im Ruhrgebiet
Fahrtstrecke: Dortmund-Scharnhorst (N 51,536111; O 7,353) – Mündung (N 51,585; O 7,644722) 14,5 km (Mindestpegel: 62 cm)
Achtung: Der Pegel schwankt sehr stark innerhalb eines Tages!