Der Regen unter der Woche hatte seinen Dienst getan und die größeren Flüsse im Sauerland erreichten einen fahrbaren Pegel. So auch die Wenne, zu der wir am Sonntag fuhren. Viel Wasser lockt auch immer viele Leute an die Flüsse, was dazu führte, dass der KCW gemeinsam mit Freunden aus dem Fröndenberger und Unneraner Kanu Club eine riesige Truppe auf dem Fluss stellte.
Der Wasserstand war gut genug, dass wir in Grimminghausen einsteigen konnten, ca. 4 km oberhalb des Standardeinstiegs in Bremke. Die Wenne ist hier zunächst schmal und wartet mit typischen Strauchhindernissen auf. Ein paar kleine Schrägwehre bieten Abwechslung. Alles in allem relativ einfach (für einen Kleinfluss).
An der ersten Brücke wurden wir zum ersten Mal ein bißchen mehr gefordert. Zwei Stacheldrähte hingen in kurzem Abstand quer über den Bach. Mit ein wenig nach hinten legen, konnte man sie aber problemlos unterfahren. Ungefähr hundert Meter später kreuzten erneut zwei aufeinander folgende Drähte unseren Weg, bevor nach einem niedrigen Steg eine Tanne über den Fluss hing. Gefolgt von einem Strauchhindernis und noch einem niedrigen Steg, stellt diese Stelle die größte Schwierigkeit auf dem oberen Abschnitt dar. Wenn man im Umgang mit Hindernissen nicht so geübt ist oder bei höheren Wasserständen, kann man rechts sehr leicht über die Wiese umtragen.
Kurze Zeit später mündet von rechts die Leisse in die Wenne, sie bringt noch mal einiges an Wasser und man kann auch hier einsteigen. Das darauf folgende Wehr macht bei sehr hohen Wasserständen besonders viel Spaß, war bei unserem Pegel (ca. 75 cm) auch lohnenswert. Man kann hier entweder rechts über einen Kicker boofen oder den Höhenunterschied links über eine schräge Platte und einer kleineren Stufe abbauen.
Rechts über den Kicker boofen oder…
…links über die leichtere Route
In Bremke steigt der Teil der Gruppe dazu, der sich nicht auf den oberen Teil wagen wollte. Ab hier gibt es nur noch kleinere Strauchhindernisse, die man zur Zeit alle ohne Probleme umfahren kann.
Kleinflusstypisch gibt es einge Wehre und kleinere Stufen. Sie sind größtenteils leicht zu befahren. Das Wehr in Berge befindet sich schon seit dem letztem Jahr im Umbau. Solange das Schott auf der linken Seite nicht hochgezogen ist (was bei uns der Fall war), muss man die trockene Wehrkrone rechts umheben. Nach dem Ortsausgang folgt eine Rücklaufstufe, die im Laufe der Jahre immer höher geworden ist. Sie ist nicht ganz ohne, hier zu schwimmen ist mit Sicherheit gefährlich. Am besten booft man auf der rechten Seite ins Kehrwasser. Bei geeignetem Wasserstand kann man auch links durch die Büsche kneifen. Alle Mitfahrer, die sich nicht sicher sind, ob sie die Rücklaufstufe meistern, wählen diesen Weg. Zur Not kann die Stufe aber auch rechts umtragen werden.
Nun ist es nicht mehr weit bis zur Mündung in die Ruhr. Das Tal wird weiter, die Straße verläuft nun weitab vom Fluss, die Sonne bringt die bunten Boote zum leuchten. Ein schöner Abschluss. Zwei Kilometer noch auf der Ruhr und wir haben den Ausstieg in Freienohl erreicht.
Kurz vor der Mündung in die Ruhr
Fahrtstrecke: Grimminghausen – Freienohl 24 km (Mindestpegel: ca. 73 cm)
Alternativ bei weniger Wasser:
Bremke – Freienohl 20 km (Mindestpegel: 60 cm)
Salweybachmündung – Freienohl 17 km (Mindestpegel: 55 cm)
Ein Kommentar zu „Start der „Sauerlandsaison““